Der langsam kriechende Gletscher

Titel: Der langsam kriechende Gletscher

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Gletscherspalte (Hubbard Gletscher - Alaska)

"Nach ein paar Tagen  interessierte mich, ob die Gletschermasse als Ganzes, während sie sich fortbewegte und unter sich eine Moräne entstehen liess, vielleicht akustische Energie erzeugte. [...] Ein sich ständig bewegender Gletscher ist eine geophysikalische Klangquelle - eine Kategorie zu der auch Lawinen, Erdbeben  und heisse Schlammlöcher gehören. Welche Geräusche wir von diesen Phänomenen wahrnehmen, hängt von den physikalischen Eigenschaften des Umfelds ab. Als wir den Fjord überquert und eine Strecke auf dem Gletscher zurückgelegt hatten, stieg ich in eine Gletscherspalte und stellte in einer flachen Schmelzwasserpfütze ein Hydrophon auf. Während der Rest der Gruppe in sicherer Entfernung blieb, gelang es mir, ein dunkles und anhaltendes leises Grollen einzufangen, das ich in dem Moment eher spürte als hörte - verursacht durch das Fliessen des Gletschers mit einer Geschwindigkeit von einigen Zentimentern pro Stunde. [...] Da die Geräusche von Bodenbewegungen meist sehr niedrige Frequenzen und scharfe, laute Spitzen haben, sind sie nur schwer einzufangen. Doch wenn es gelingt, erhält man einen unvergesslichen Klang." (Krause, Bernie 2013, S.57/58)

 

Hauptfragestellung

Warum bewegen sich Gletscher? Und kann man diese beim Kriechen hören? 
Was können wir von diesen Gletschertönen lernen und wozu macht man solche Aufnahmen?

Naturphänomen erklärt

Auf einem Ausflug in die Berge hast du sicher schon von weitem Schnee und Eis gesichtet. In ganz hohen Regionen kann man sogar echten Gletschern begegnen. In der Schweiz ist dieses Naturphänomen in den letzten Jahrzehnten zum regelrechten Symbol für den Klimawandel geworden. Die grossen, trägen Eis- und Schneemassen werden wegen höheren Temperaturen nämlich eher kleiner (mehrer Meter kürzer pro Jahr), als dass sie wachsen würden. Gletscher bestehen aus verschiedenen Schichten von Neuschnee, Firn (alter, verdichteter Schnee) Eis, Geröll und Schmelzwasser. Durch sein Gewicht frisst er sich in das Gebirgsgestein, bewegt sich wegen der Schwerkraft sehr langsam aber stetig Richtung Tal und formt so unsere Berglandschaft. Gefährliche Feldversuche konnten Gletscherbwegungen grafisch und sogar auditiv (als Geräusche) aufzeichnen.
Unsere Täler im Flachland sind auch von Gletschern geformt worden. Vielleicht hast du schon mal einen Findling in der Nähe eures Wohnortes gesehen. Steine, die in der letzten Eiszeit von Gletschern bis hierhin transportiert wurden. Als Süsswasserspeicher sind die Gletscher für uns in der Schweiz (aber auch weltweit) sehr wichtig. Die Wasservorräte für die Landwirtschaft und uns Menschen werden daher von Regierung überwacht und sollen laut Klima- und Umweltaktivisten stärker geschützt werden.

Schaut auch die Bilderfolge mit Text "Gletscher gestalten die Landschaft" von Planet Schule an und macht euch einzeln Notizen in euer Dossier. Was für Fragen fallen euch noch weiter zum Thema ein? Schreibt diese auch dazu.

Schaut auch die nachfolgenden Videoausschnitte an und macht euch Notizen in euer Dossier.

Schnappt euch eine Placemat Vorlage auf dem Lehrerpult, füllt zuerst einzeln eines der Randfelder aus und tragt dann in der Mitte zusammen, welche gemeinamen Aspekte des Naturphänomens euch am meisten interessieren.

Geht zum Kapitel "Dein «Masterplan» (Konzept)" in eurem Dossier und ergänzt dort die Angaben, sowie Aufgabe 1 und 2.

 

Weitere Informationen und Links

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Autorschaft: Marti Samuel